FUX
Falk Rößler
Nele Stuhler
Stephan Dorn
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    Foto: Annika Pinske

    Die Gruppe FUX wurde 2011 von Falk Rößler, Stephan Dorn und Nele Stuhler im Rahmen des Studiums der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen gegründet. Seit 2020 besteht das Kollektiv im Kern aus Rößler und Stuhler.

    FUX sucht nach neuen theatralen Formen und nutzt dafür bereits bestehende Bühnenformate, um sie durch den eigenen Filter zu schicken und zu etwas Eigenem umzuwenden. In dieser Beobachtung zweiter Ordnung entstehen andere performative Räume, die sie mit großer Spiel- und Experimentierfreude erkunden. Dabei verweben sie Elemente aus Performance, (Live-)Musik, Sprechtheater, Film, Kleinkunst, Choreographie und digitaler Medienkunst zu gleichsam komplexen wie unterhaltsamen Theaterbastarden.

    Aus verschiedenen Regionen und Kontexten stammend, verbindet sie das gemeinsame Interesse an Musik, an nicht-narrativen Dramaturgien, an Humor und Form, an Uneindeutigkeiten und Plattitüden, an Zweifel und Übermut. Anstatt bestimmte Mittel und Möglichkeiten des Theaters pauschal zu verwerfen, geht es ihnen um einen sowohl spielerischen als auch kritischen Umgang mit ihnen. Ein Theater nach dem Theater, das sich nicht in öder Diskursivierung selbst abschafft, aber ebenso wenig sein Heil in der Reaktivierung des Konventionellen sucht. Ein Theater, das nicht in bestehenden Kategorien aufgeht und zu dem man sich verhalten muss.

    Für ihre Arbeiten wurden sie in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute als Nachwuchsregisseure des Jahres 2014, 2016 & 2019 nominiert. 2016 wurden sie mit dem ersten Ponto Performance Preis der Jürgen Ponto Stiftung ausgezeichnet. Ihre Arbeiten wurden u.a. zu den Autorentheatertagen Berlin und dem DramatikerInnenfestival Graz eingeladen. Sie wurden mit dem deutschen Theaterpreises FAUST für eine der „innovativsten und kraftvollsten Inszenierungen der Spielzeit 2020/21″ ausgezeichnet.

  • Foto: Annika PinskeFalk Rößler wurde 1983 in Frankfurt (Oder) geboren, wo er auch mit dem Theaterspielen begann. 2005-2009 absolvierte er ein Studium der Europäischen Medienwissenschaft an der Universität Potsdam. Zuvor und währenddessen realisierte er erste Regiearbeiten in Deutschland und Norwegen.

    Von 2009 bis 2015 studierte er Angewandte Theaterwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen. In der Gruppe Die Resilentes erarbeitete er gemeinsam mit Eleonora Herder & Arne Köhler mehrere abendfüllende, stark ortsbezogene Produktionen v.a. in Barcelona am Teatre Lliure und dem Teatre Nau Ivanow. Eine weitere kontinuierliche Zusammenarbeit verbindet ihn mit Jost von Harleßem und Michaela Stolte, z.B. für die theatrale Soundperformance „10 spannende Reiseziele, die einfacher zu erreichen sind, als sie glauben“.

    Seit 2011 bildet er – zunächst zusammen mit Stephan Dorn & Nele Stuhler, seit 2020 mit Nele Stuhler – die Gruppe FUX. Darüber hinaus arbeitet er auch in anderen Zusammenhängen als Komponist, Performer und Dramaturg (z.B. mit Anna-Sophie Mahler an der Deutschen Oper Berlin sowie am Schauspiel Leipzig oder mit Kiriakos Hadjiioannou an der Kaserne Basel und den Sophiensaelen Berlin) sowie als Regisseur (u.a. Schauspielhaus Wien, Stadttheater Gießen, Bruchwerk Theater Siegen oder Württembergischen Landesbühne Esslingen). Am Theaterdiscounter Berlin gründete er die Theaterreihe „hic@nunc“, für die er sich mit je einem anderen Gast in jeder Ausgabe aufs Neue einem aktuellen gesellschaftspolitischen Thema widmete. 

    Falk Rößler tritt auch als Hörspielautor und -regisseur in Erscheinung, so zum Beispiel 2019 mit der Produktion „Gute Onkels“ und 2021 gemeinsam mit Tino Kühn und Nils Weishaupt mit dem Stück „Witzig!“, beide beim Deutschlandfunk Kultur. Er ist zudem als Publizist tätig, u.a. beim Theatertreffen-Blog 2016, 2018 und 2019. Gemeinsam mit Janis El-Bira bestreitet er den Theaterpodcast „Klima der Angst“.

    www.falkroessler.com

  • bild-nele-komprimiert2Nele Stuhler wurde 1989 in Osterburg geboren. Während der Schulzeit erste Theaterproduktionen im Jugendclub des Deutschen Theaters Berlin und der Volksbühne am Rosa Luxemburg Platz P14, u.a. als Choristin in Produktionen von Dimiter Gotscheff und René Pollesch. Eigene Projekte wurden u.a. an der Volksbühne Berlin, im Ballhaus Ost Berlin bei der Theatermaschine Gießen, beim Festival der Jungen Talente in Frankfurt und in der Gessnerallee Zürich gezeigt.

    2011 gründete sie zusammen mit Stephan Dorn und Falk Rößler das Theaterkollektiv FUX. Zusammen mit Jan Koslowski ist sie außerdem Gründungsmitglied der Gruppe Leien des Alltags. Ihre Arbeit „Société des Amis – Tindermatch im Oderbruch“ wurde u.a. zum Körber-Studio Junge Regie 2015 am Thalia Theater in Hamburg sowie zum Fast Forward Festival 2016 am Staatstheater Braunschweig eingeladen. Für die Ruhrtriennale 2016 entstand die Performance „Gentifrication – Vati muss nach Herne. Und Mutti muss nach Lichtenberg“. 2018 feierte ihre Stückentwicklung „Der alte Schinken“ am Schauspiel Frankfurt Premiere. 2019 folgte am selben Haus die Arbeit „1994 – Futuro al dente“ und 2022 „Der kleine Snack“. Im Sommer 2023 feierte ihre Produktion „Pension SchöllerInn“ am Volkstheater München Premiere. Beide arbeiteten zudem regelmäßig am Schauspielhaus Graz. Als Autorin und Regisseurin entwickelte Nele Stuhler in der Spielzeit 2016/17 gemeinsam mit Schauspieler*innen des Ensembles am Stadttheater Gießen die Stückentwicklung „O Wand“ sowie an den Sophiensaelen Berlin die Performance „Mauerschau“, die auch am Theater Chemnitz gastierte. An den Sophiensaelen kam 2019 auch ihre Eigenproduktion „Keine Ahnung“ zur Uraufführung, die im daruffolgenden Jahr für Deutschlandfunk Kultur als Hörspiel produziert wurde.

    Nele Stuhler studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und Theaterregie in Zürich. 2014-2016 absolvierte sie den Lehrgang „Forum Text“ am uniT Graz und wurde für ihr Theaterstück „Fische“ mit dem Else-Lasker-Schüler-Stückepreis 2019 sowie mit dem Zuschauerpreis und dem 2. Platz der Jury beim Förderpreis für Junge Dramatik der Stadt München 2017 ausgezeichnet. „Fische“ wurde im März 2019 am Pfalztheater Kaiserslautern uraufgeführt. Ihr Stück „Gaia googelt nicht“ wurde im Juni 2021 am Deutschen Theater Berlin zur Premiere gebracht. Das Nachfolgestück „Gaia rettet die Welt“ kam Anfang 2023 am Staatstheater Nürnberg zur Uraufführung. Der dritte Teil der Trilogie „Gaia am Deutschen Theater“ wurde im April 2023 am Deutschen Theater Berlin uraufgeführt.

  • bild-stephan-komprimiert2Stephan Dorn wurde 1987 in New Orleans geboren. Seine Schulzeit verbrachte er in Niedersachsen und begann nach seinem Abitur als Regieassistent am Deutschen Theater Göttingen zu arbeiten. Dort realisierte er erste eigene Regiearbeiten wie bspw. „Finnisch“ von Martin Heckmanns.

    2009-2019 war Student der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen. Zudem studierte er im Fach Theatre: Theory and Practice an der Iceland University of the Arts in Reykjavik und im Fach Experimentelles Radio an der Bauhaus Universität Weimar.

    Seit 2011 arbeitete er mit Nele Stuhler und Falk Rößler unter dem Namen FUX zusammen. Daneben verwirklicht er Performances und Hörspiele sowohl eigenständig als auch in anderen Konstellationen, so z.B. gemeinsam mit Alessia Neumann die Hörspielinstallation „Sie bestirnen dich“ für den Theatersommer des Landestheaters Marburg. In Zusammenarbeit mit Gesa Bering entstand die installative Performance „Post hoc ergo propter hoc – was bisher geschah“, die u.a. im Frankfurt LAB, im zeitraumexit Mannheim sowie am Theaterdiscounter Berlin gastierte und 2016 zum Körber Studio für Junge Regie 2016 eingeladen wurde. In der gleichen Konstellation entstanden auch die Performances „Ordnung“ (eingeladen zum OUTNOW!-Festival 2017) und „Aufgegebenes“ am Mousonturm Frankfurt. 2018 entwickelten sie die Performances „Der Anti-Storch“ an der Drachengasse Wien sowie „Acht Jahre“ für das Belluard Bollwerk-Festival Fribourg. Bei den Treibstoff-Theatertagen 2019 in Basel waren sie mit der Lecture Performance „Wo waren Sie gestern Abend?“ vertreten.

    2017 war Stephan Dorn Stipendiat des Hessischen Kulturrats für das Hessische Literaturstipendium in Litauen. Er tritt auch als Performer auf, so zum Beispiel 2019 in der Arbeit „Bermuda“ der Gruppe F. Wiesel.

    Seit 2020 hat sich Stephan Dorn aus der Gruppe FUX zurückgezogen.


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